Baroque Book Design

Eine Geschichte von Freundschaft und Zusammenarbeit

Wie entwickelte sich das Buch im Zeitalter des Barocks? Warum arbeitete ein Verleger wie Balthasar Moretus mit prominenten Künstlern zusammen? Und welche Vision tragen zeitgenössische Erneuerer im Buchbereich in die Welt hinaus? Die Ausstellung im Museum Plantin-Moretus ‘BAROQUE BOOK DESIGN, Eine Geschichte von Freundschaft und Zusammenarbeit’ zeigt die Liebe des Verlegers für den Bereich, zu seinen Büchern. Wie er Künstler, Drucker und Gestalter in Vergangenheit und Gegenwart zur Erschaffung eines Spitzenprodukts motiviert.

 

Das Barockbuch: Eine glückliche gemeinsame Schöpfung von Balthasar Moretus und Peter Paul Rubens

Im 16. Jahrhundert entstanden viele neue Arten von Büchern. Und dieses verdankt die Menschheit zu einem großen Teil Verlegern wie der Familie Plantin-Moretus. Sie suchten nach Arten, um neue Kenntnisse und Ideen auf Papier festzulegen und zu ordnen. Sie dachten nach, wie Texte besser gesetzt werden konnten, wie Bild und Text sich zueinander verhalten, was eine Titelseite ist usw. Hier entstand das Buch, wie wir es heute noch großenteils kennen.

Balthasar I Moretus machte einen folgenden großen Schritt in der Entwicklung der Bucharchitektur bzw. Buchgestaltung: Er setzte prominente Künstler für den Buchentwurf ein. So gab er Peter Paul Rubens den Auftrag, die Illustrationen für seine neuen Gebetsbücher zu erstellen. Aber auch Erasmus Quellinus, Karel de Mallery, Peeter de Jode und Abraham Van Diepenbeeck lieferten Balthasar Moretus Entwürfe für Titelseiten und Illustrationen.

Der zeitgenössische Verleger als Regisseur

Auch heute übernehmen Verleger noch immer die Rolle als Regisseur bei der Erneuerung der Buchgestaltung. Das Museum Plantin-Moretus legt in der Ausstellung die Übereinstimmungen zwischen der Arbeitsweise von Balthasar Moretus und einem zeitgenössischen Verlegerprojekt frei. Wie ein tonangebender zeitgenössischer Verleger zum Buch schaut und in Zusammenarbeit mit Künstlern das Buch immer wieder neu erfindet.

Imschoot Uitgevers war ein flämischer Pionier auf dem Gebiet von Künstlerbüchern. Das Format war dabei die einzige Beschränkung. Die Künstler loteten die Grenzen des Buches aus, und Imschoot nahm die Herausforderung an, die Wünsche der Künstler möglichst getreu zu erfüllen. Mehr als einhundert einzigartige künstlerische Projekte erblickten das Licht der Welt, jedes auf äußerst hohem technischem Niveau.

Das Londoner Visual Editions ist ein von zwei Damen gegründetes aufsehenerregendes Unternehmen. Sie möchten ihrem Publikum vor allem Erlebnisse verschaffen, indem sie Geschichten kreieren, die über die Seiten eines Buches hinausgehen. Darum arbeiten sie mit Gleichgesinnten am Schnittpunkt von Verlegen, Design, Kultur und Technik.

Gaspereau Press ist einer der angesehensten Verleger literarischer Werke in Kanada. Dank ihrer einzigartigen Verlagsphilosophie sind ihre Bücher eine wahre kulturelle Bereicherung. Mit ihrem integrierten Prozess von Verlegen-Entwerfen-Herstellen befleißigen sie sich eines hohen Standards. Klein, fein und von großartiger Qualität. Mitbegründer Andrew Steeves ist denn auch ein Mann mit einer Meinung über Lesen, Schreiben, Redigieren, Entwerfen, Typographie, Drucken, Binden, Marketing und Verkauf, die er in Veröffentlichungen und Lesungen auch kundzutun weiß.

Eine Geschichte von Freundschaft und Zusammenarbeit

Die Ausstellung zeigt die Liebe des Verlegers zu seinen Büchern. Wie er Künstler, Drucker und Gestalter in Vergangenheit und Gegenwart zur Erschaffung eines Spitzenproduktes motiviert. Mit einer Vortragsreihe, Workshops, Sammlungsbesuchen und Atelierbesuchen verbreitet das Museum diese Leidenschaft weiter an die Besucher. Beim Kunstendag voor Kinderen  (Tag der Künste für Kinder) und dem Dag van de wetenschap (Tag der Wissenschaft) laden wir Gestalter und Drucker ein, zusammen mit der Öffentlichkeit ans Werk zu gehen.

29. und 30. September: Eröffnungswochenende
Besuchen Sie während des festlichen Eröffnungswochenendes die Ausstellung in Begleitung eines Ausstellungsführers. Das Museum organisiert Druckseminare für Kinder und Erwachsene: Drucken Sie Ihren eigenen Text und gestalten Sie die Titelseite Ihres eigenen Buches. Das Barockensemble Oltra Montana bringt am Nachmittag himmlische Klänge zu Gehör. Am Sonntag kreieren Redopapers, die Antwerpener Starter 2018 par excellence, echte Paperbacks aus Papierresten.

21.10.2018: Designertag
Marc Mombaerts, Autor von „Verlies je lezer niet“ (Verliere deinen Leser nicht), führt vor, worauf beim Veröffentlichen eines Textes, einer Broschüre oder eines Buches zu achten ist. Am Nachmittag nehmen Designer, darunter Gert Dooreman und Stéphanie Jacobs, die Kollektion Barockbücher unter die Lupe und präsentieren eigene Werke. Machen Sie bei Führungen oder Seminaren mit. Stellen Sie mit Redopapers selbst ein Buch mit koptischer Bindung her, gestalten Sie eine eigene Titelseite oder drucken Sie mit dem fotografischen Edeldruckverfahren Zyanotypie (Blaupause).

18.11.2018: Autorentag
Am 18. November erklären die Autoren des Ausstellungskatalogs Dirk Imhof, Goran Proot und Paul van Capelleveen die diversen Facetten der Ausstellung. Gleichzeitig feiern wir anhand von köstlichen Drucktechniken die Woche des Geschmacks. Wir drucken mit einer Nudelmaschine und bereiten nach bewährten Rezepten gesunde Häppchen für die zwölfte Woche des Geschmacks unter dem Motto "Gesund-Zeit" (Week van de Smaak: Gezond-Tijd) zu! Wer seine Weihnachtskarten selbst anfertigen möchte, kann sich mit Farbe und Gelatine an die Arbeit machen! Redopapers verwöhnt alle mit einzigartigen Faltblättern an diesem Tag der Künste für Kinder, und Groß und Klein können mit selbsterdachten Geschichten selbst loslegen. Jeder ist heute der Autor vom Dienst.

6.12.2018: Sammlertag
Am 16. Dezember organisiert das Museum einen Tag für Freunde kostbarer Bücher. Sammler und Verkäufer kostbarer Bücher erzählen einmalige Geschichten über jedes von ihnen mitgebrachte Buch. Belegen Sie einen kurzen Erste-Hilfe-Kurs, wie Sie Ihre kostbaren Bücher am besten manipulieren, lagern oder auf milde Weise reinigen können, oder eignen Sie sich die Grundlagen für das Rahmen von Stichen oder Zeichnungen an. Nehmen Sie an einer Führung teil, falzen Sie Büchlein mit Redopapers, stellen Sie ein ganzes Buch mit Text und Bild zusammen und drucken Sie mit Hilfe eines fotografischen Verfahrens. Für jeden etwas.

Kuratoren: Dr. Dirk Imhof, Dr. Goran Proot und Dr. Geoffrey Brussato

Dirk Imhof ist Konservator für die Bibliotheken und Archive des Museums Plantin-Moretus. Er hat ein Studium der klassischen Philologie absolviert und erlangte im Jahre 2008 einen Doktortitel in Geschichte an der Universität Antwerpen über das Verlagsprogramm des Antwerpener Druckers Jan I Moretus. Zusammen mit Karen Bowen schrieb er eine Monografie über illustrierte Werke von Plantijn: Christopher Plantin and Engraved Book Illustrations in Sixteenth Century Europe (Cambridge, 2008) („Christopher Plantijn und Buchillustrationen als Stiche im Europa des sechzehnten Jahrhunderts“). Im Jahre 2014 erschien seine Bibliografie der Editionen von Jan I Moretus: Jan Moretus and the Continuation of the Plantin Press (1589-1610).

Dr. Goran Proot (*1972) studierte Sprach- und Literaturwissenschaften, Philosophie und Informations- und Bibliothekswissenschaften. Er arbeitete als Konservator für historische Sammlungen in Antwerpen, Washington (DC) und Paris. Er untersucht die Bibliografie, die Entwicklung von Layout und Typografie sowie die wirtschaftlichen Aspekte des handgedruckten Buches während des Ancien Régime. Er ist Vorsitzender der vzw Vlaamse Werkgroep Boekgeschiedenis („Gemeinnützigen Gesellschaft Flämische Arbeitsgruppe Buchgeschichte“) und Vorstandsmitglied der vzw Vereniging van Antwerpse Bibliofielen.

Geoffrey Brusatto (°1979) begann im Jahre 2004 seine freiberufliche Tätigkeit an verschiedenen graphischen Projekten und eröffnete 2007 sein eigenes Graphikstudio BRUSATTO in Hasselt. Neben der Arbeit für eine hauptsächlich kulturelle Kundschaft unterrichtet er Graphikdesign am MAD-Fachbereich von Hasselt. Seine Leidenschaft für Bücher (und Buchgestaltung) gipfelte in einem Promotionsforschungsprojekt über den formalen Aspekt des Buches und seinen Platz in der gegenwärtigen (digitalen) Gesellschaft.

Weitere Informationen über Antwerpen Barock 2018. Rubens inspiriert

Das kulturelle Stadtfestival Antwerpen Barok 2018. Rubens inspiriert huldigt Peter Paul Rubens und seinem barocken Kulturerbe. Beim Festival stehen die Scheinwerfer auf Peter Paul Rubens, einem der einflussreichsten Künstler aller Zeiten und der berühmteste Einwohner der Stadt Antwerpen. Er verkörpert das Barock und ist eine wichtige Inspirationsquelle für Künstler von heute und den atypischen Lebensstil der Stadt Antwerpen und ihrer Einwohner. Antwerpen Barock 2018. Rubens inspiriert erzählt eine Geschichte über das Barock einst und jetzt und bringt das historische Barock in Dialog mit der zeitgenössischen Kunst, mit der Stadt und der Welt als Dekorum. Antwerpen Barock 2018. Rubens inspiriert ist ein Schlüsselevent im Rahmen des Programms der Flämischen Meister von Tourismus Flandern und verspricht, ausgesprochen extrovertiert zu sein und künstlerische Eigenwilligkeit mit authentischer Gastlichkeit zu kombinieren. Von Juni 2018 bis Januar 2019 in Antwerpen.

Weitere Informationen unter www.antwerpbaroque2018.be

Weitere Informationen für die Presse auf https://stadantwerpen.prezly.com

Bilder: https://stadantwerpen.prezly.com/media#

 

Balthasar I Moretus - Verleger des Barocks.docx

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Biographie_BALTHASAR I MORETUS.docx

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Peter Paul Rubens und das Haus Plantin.docx

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GB_catalogus_Balthasar Moretus_BaroqueBookDesign.pdf

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Anneleen Decraene

Verantwoordelijke Marketing & Communicatie Museum Plantin-Moretus, Stad Antwerpen

Nadia De Vree

Perscoördinator Musea en Erfgoed Antwerpen, Stad Antwerpen

Über Museum Plantin-Moretus

Das Museum Plantin-Moretus ist einzigartig. Es ist das Wohngebäude mit Verlag und Druckerei der Familie Plantin-Moretus. In dem historischen Wohngebäude befindet sich die umfangreiche Kunstsammlung, darunter Gemälde von dem Freund des Hauses Peter Paul Rubens. Sowohl das Wohngebäude als auch die Druckerei wurden in die renommierte Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.

Das Museum im Bild.